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  • Bewertung

    Der mit Yellowstone tanzt

    Exklusiv für Uncut
    Das habe ich an Kevin Costner immer bewundert: Der Mann hat unglaublichen Mut! Seine Filme zeichnen sich durch besondere Qualitäten aus, die nicht immer mainstreamfähig waren. Auch sein erster von vier Teilen einer amerikanischen Saga ist ein besonderes Kinovergnügen für das Ohr und vor allem für das Auge, und das, obwohl der Streifen genau drei Stunden dauert, aber wie im Flug vergeht.

    Seine Westernhits wie „Silverado“, „Der mit dem Wolf tanzt“ und „Wyatt Earp“ stammen noch aus dem alten Jahrtausend. Sein letzter Westernkinohit „Open Range“ hat auch schon 23 Jahre auf dem Buckel. Mit „Horizon“ geht er aber sein größtes Wagnis ein. Da die Filmstudios vom Erfolgspotential nicht überzeugt werden konnten, hat der Filmemacher Kevin Costner nicht nur die Regie und die Hauptrolle übernommen, sondern den Großteil des 100-Millionen-US-Dollar-Budgets selbst finanziert. Nach fast zwei Wochen in den US- und Kanadacharts sind davon erst gute 23 Millionen US-Dollar wieder eingespielt. Da kann man nur hoffen und beten, dass das weltweite Interesse größer sein wird. Bei uns im deutschsprachigen Raum startet „Kapitel 1“ am 22. August 2024. Eine Woche davor am 16. August 2024 sollte die Fortsetzung mehr Publikum ins US-Kino locken, sonst droht eventuell eine unvollendete Film-Saga.

    Der Cast ist eine Klasse für sich: Neben Kevin Costner beeindrucken Sienna Miller, Sam Worthington, Jena Malone, Tom Payne, Michael Rooker, Will Patton und Jeff Fahey.

    Kevin Costner nimmt sich Zeit für seine Saga, die die Besiedelung des amerikanischen Westens vor und nach dem Bürgerkrieg zum Inhalt hat. Bereits in der Prequel-Serie von YELLOWSTONE „1883“ konnte man als Streaming- oder DVD-Zuschauer einen guten Einblick in die Herausforderungen der Siedler auf der Suche nach Boden und Leben bekommen. Bei „Horizon“ wird das Format maximiert und bestmöglich präsentiert – auf der großen Leinwand im Kino.

    Der Film beginnt mit einem Mann und seinen Sohn, der offensichtlich den Boden neben einem Fluss vermisst. Kurz danach versteht man, dass sie Opfer eines Angriffs von Apachen geworden sind, die um ihren Lebensraum besorgt sind. Am Grab von Vater und Sohn werden Kreuze aufgestellt. Mit der Zeit werden noch viele Kreuze folgen und es scheint der erste Friedhof dieses Ortes namens „Horizon“ zu werden.

    Es werden viele Charaktere eingeführt wie Mutter und Tochter, die ein Massaker überleben, eine Frau, die einen Mann vermeintlich erschießt und mit einem Jungen flieht, Brüder, die sich auf die Suche nach den Zwei machen, eine Pferdekutschenkolonne mit einem Captain, der die Menschen an ein Ziel bringen möchte und ein Junge, der sich mit einer Meute auf die Jagd nach Indianer-Skalps macht. Am Ende sieht man schon eine Vorschau auf Teil 2 und eine Zusammenkunft der Charaktere in „Horizon“, wo das Leben und Leiden weitergehen.

    „Horizon“ ist nicht nur ein Western für Fans. Man taucht als Zuschauer in den amerikanischen Westen ein. Danke Kevin Costner.
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    (Leander Caine)
    15.07.2024
    12:00 Uhr