Die Wachowskis und Coens sind als Filmemacher-Duos weltbekannt, bei den Zürchers mag dies wohl (leider) etwas anders aussehen. Ramon und Silvan Zürcher sind Schweizer Brüder und mischen schon seit 2007 tatkräftig im deutschen Kino mit. Vielfach ausgezeichnet, begann 2013 ihre sogenannte Tier-Trilogie mit „Das merkwürdige Kätzchen“ – ein Filmfestival-Liebling.
Der zweite Teil mit dem Titel „Das Mädchen und die Spinne“ folgte acht Jahre später, wurde ebenso auf prestigeträchtigen Filmfestivals gezeigt und wurde mir einmal wie folgt ans Herz gelegt: „Das ist eine der besten Produktionen des neuen Jahrtausends“. Erneut werden das menschliche Zusammenleben und Räumlichkeiten, die den Begriff „Zuhause“ maßgeblich prägen, eingehend unter die Lupe genommen.
Zur Premiere des Abschlussfilms „Der Spatz im Kamin“ bietet es sich an, die Gunst der Stunde zu nutzen und diese einzigartige Trilogie genauer unter die Lupe zu nehmen, Verbindungen zu ziehen und zu sinnieren: Wie kann es sein, dass diese Filme die strahlendsten Sterne am deutschen Filmfirmament sind? Nicht selten heißt es schließlich – deutsches Kino, schweres Kino.
Der Film „Der Spatz im Kamin“ hat heute beim Locarno Film Festival im offiziellen Wettbewerb seine Premiere. In Deutschland startet er im Oktober, in Österreich wohl davon auszugehen, dass der Film wie die ersten beiden Teile auf der Viennale zu sehen sein wird und danach regulär in die Kinos kommt. Der Stadtkino Filmverleih hat ihn jedenfalls schon im Programm.
10. August 2024, 14:00 Uhr
Festivals
Die Tier-Trilogie der Zürcher-Brüder
Beim Locarno Film Festival feiert heute mit dem Film „Der Spatz im Kamin“ der Abschluss der Tier-Trilogie seine Premiere. Die Kritik gibt's schon auf Uncut.
von
Michael Gasch (MichaelGasch)