Caines Corner, Cannes 2024
Caines Corner: Cannes 2024

Caines Corner: Cannes 2024

Aus der Reihe „Was hätte ich mir bei den 77. Filmfestspielen von Cannes 2024 angeschaut“
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von (LeanderCaine)
Jedes Jahr, wenn wir (Harry und ich) nicht zu den Filmfestspielen nach Cannes fahren, studiere ich das Filmprogramm ganz genau, um mir die Filme auszusuchen, die ich gerne gesehen hätte und von welchen ich Euch gerne berichtet hätte.

Aus dem Wettbewerb hätte ich sehr gerne den von Francis Ford Coppola selbst produzierten Film „Megalopolis“ angeschaut. Nach ersten mauen bzw. negativen Kritiken kann man nur hoffen, dass der Streifen nicht zum Megaflop wird und einen Großteil seines Produktionsbudgets von geschätzten 100 Millionen Dollar wieder einspielt. „Oh Canada“ von Paul Schrader, „Kinds of Kindness“ von Yorgos Lanthimos, „Emilia Perez“ von Jacques Audiard und „The Shrouds“ von David Cronenberg wären ebenfalls auf der Watch-List gewesen.
Megalopolis Bild aus dem Film „Megalopolis“ (Constantin Film)

Außer Konkurrenz hätte ich mir sicher George Millers „Furiosa“ angeschaut. Der Trailer erinnert sehr stark an „Mad Max: Fury Road“. Aber anstatt von Charlize Theron spielt nun Anya Taylor-Joy das entführte Mädchen, das verspricht nach Hause zu kommen. „It’s a Long Road“ wussten seinerzeit Jerry Goldsmith und Dan Hill zu singen. Dieser Gag bezieht sich auf „First Blood“. Handelt es sich erneut um ein Action-Meisterwerk? Erste Kritiken scheinen in diese Richtung zu gehen. Man kann sich bereits nächste Woche selbst davon ein Bild machen: Kinostart in Deutschland und Österreich ist der 24. Mai 2024.
Furiosa Bild aus dem Film „Furiosa“ (Warner Bros)

Der Festivalleiter Thierry Frémaux verwehrte sich zuletzt gegen alles, was das Scheinwerferlicht von seinem Wettbewerb ablenken könnte. Aber wie sagen wir manchmal in Österreich: „Das Leben ist kein Wunschkonzert!“. Schlecht bezahlte und kurz verpflichtete Mitarbeiter des Festivals sind not amused über miese Arbeitsbedingungen. Auch „Me too“ ist endgültig an der Croisette angekommen. Gerard Depardieu steht schon länger unter Verdacht, auch wenn weiterhin die Unschuldsvermutung gilt. Monsieur le Président steht auf jeden Fall hinter dem gewichtigen Superstar des französischen Films.

Bei so viel Aufregung hätte ich nach Abkühlung gesucht. Deshalb hätte ich noch einen Abstecher zu „Cinéma de la Plage 2024“ gemacht. Da läuft am 23. Mai 2024 „Armour of God 2: Der starke Arm der Götter“ von und mit meinem Jungendhelden Jackie Chan. 1991 ist der superteure Streifen am Box-Office abgesoffen. Meine Erinnerungen zu diesem Film sind verblasst. Die Fortsetzung von „Der rechte Arm der Götter - Armour of God“ hätte von mir eine zweite Chance bekommen.

Armour of God 2: Der starke Arm der Götter Bild aus dem Film „Armour of God 2: Der starke Arm der Götter“ (Filmverleih)

Dieses Jahr wird es leider auch kein Wiedersehen mit meiner guten Freundin Esther im L‘Esther Caffé geben. Let’s try again bei den 78. Filmfestspielen von Cannes nächstes Jahr.

P.S.: Uncut-Leser müssen aber nicht ganz auf die Cannes-Berichterstattung verzichten. Michael Gasch ist vor Ort und wird einige Kritiken schreiben. Die erste Kritik zu „Wild Diamond“ ist bereits online.