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    15.11.2012
    15:31 Uhr
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    White Deer Plain


    Regisseur Wang Quan’an ist in Europa mittlerweile kein unbekannter mehr. 2007 konnte er z.B. für den wunderbaren Film „Tuyas Hochzeit“ den goldenen Bären gewinnen und 2009 bekam er einen silbernen für das beste Drehbuch. 2012 ist er mit seinem neuesten Film „White Deer Plain“ wieder im Wettbewerb der Berlinale vertreten. Protagonistin des Films ist Xiao’e (stark gespielt von Zhang Yuqi). Sie betrügt ihren reichen Ehemann und folgt ihrer neuen Liebe Heiwa in sein Dorf „White Deer Village“, wo sie heiraten wollen. Doch die Vätergeneration verwährt ihnen dies. Als Heiwa als Mitglieder der neuen kommunistischen Bewegung letztendlich fliehen muss, bleibt Xiao’e einsam und alleine in einer ihr feindlich gesinnten Umgebung zurück und ist letztendlich durch ihre diversen Männergeschichten für den moralischen Zerfall der Gesellschaft mitverantwortlich.

    „White Deer Plain“ beschäftigt sich mit drei Jahrzehnten chinesischer Geschichte (1912-1938) am Beispiel zweier Familien eines Dorfes. Drei Jahrzehnte, die in drei Stunden Film untergebracht sind. Mit einer beinahe schon ähnlichen narrativen Technik wie Hanekes „Das Weiße Band“, erzählt der Film vom Untergang der alten, in der Religion gefangenen patriarchalen Gesellschaft und vom Aufstieg der jüngeren Generation, rund um die kommunistische Bewegung in China. Revolution und das Drängen der Jugend auf gesellschaftlichen Umbruch sind der Antrieb der Geschichte. Eine Geschichte, die viele Fragen stellt, aber auch vieles ans Tageslicht bringt. Dabei ist jedoch alles eher als filmische Metapher, als als historisches Ereignis zu sehen. Metaphern, wie sie auch in der schönen Bildsprache existieren – denn Stil und Genre des Films, haben nur wenig mit Hanekes Film zu tun. Der Film beginnt mit einem langsamen Schwenk über ein im Wind tanzendes, goldenes Kornfeld – ein erstes Indiz für die künstlerische Kameraarbeit. Aber nicht nur die roten Himmel und die weiten Landschaftsaufnahmen zeichnen diese aus, sondern auch die Darstellung von Alltag, Liebe, Hass und Leid. Die schönen Bilder des Films stellen des Öfteren einen gelungenen Kontrapunkt zum gezeigten Zerfall dar.

    Auch wenn es sich bei „White Deer Plain“ um einen fast dreistündigen Film handelt, ist es dennoch eine stark gekürzte Fassung. Der erste Rohschnitt war ungefähr fünf Stunden lang, wurde dann aber noch entscheidend gekürzt – einerseits freiwillig, andererseits auch zensurbedingt, wie der Regisseur des Films auf der Berlinale verrät. Von diesen Kürzungen merkt man allerdings nichts, da die Geschichte auch so stimmig ist. Jedoch macht der Film Lust auf mehr, sodass nur zu hoffen bleibt, dass es vielleicht irgendwann einmal diesen gelungenen Film in seiner ursprünglichen Länge zu sehen gibt.
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    15.02.2012
    23:59 Uhr