Something Old, Something New, Something Borrowed (2024)

Wie die berühmte Fliege an der Wand fühlen wir uns in diesem Porträt einer mafiösen Familie, die nach dem Tod des Vaters um ihr Territorium in Buenos Aires kämpft und weiter mit Wettbetrug Geld machen will. Rund um Maribel Felpeto, einer Nachbarin aus seiner Kindheit, arrangiert Rosselli eine kongeniale Autofiktion – eine alternative Familienerinnerungsgeschichte, könnte man auch sagen – aus Home Videos, Überwachungsmaterial, diversen Alltagsaufnahmen und anderem. Variationen von Bachs Präludium in C-Dur, beispielsweise als Bontempi-Gamescore der 1980er, machen diese Antithese zu Scorseses opernhaften Mafiadramen perfekt. Nicht weniger als eine kleine Sensation! Text: Viennale/Roman Scheiber