Dare To Stop Us 2 Hijacked Youth (2024)

Nicht zum ersten Mal steht das Leben des berühmt-berüchtigten Filmregisseurs Kōji Wakamatsu im Mittelpunkt eines Biopic-Spielfilms. Der vor einigen Jahren verstorbene Meister, der es wie kein zweiter verstand, linksradikal-trendige Revolutionsphantasien mit Sexploitation und übersteigerter Gewalt zu verbinden, war bereits in Dare To Stop Us (Japannual 2019) im Fokus wohlwollend revisionistischer Nachbetrachtung. In dieser lockeren Fortsetzung des Geschehens sehen wir Wakamatsu als Förderer von Kinokultur und jungem Filmschaffen. Nicht ohne eigennützigen Hintergedanken ernennt er den Filmprogrammierer Kimita zum Chef seines neugegründeten Arthouse Kinoprojekts Cinema Skhole. In erster Linie sollen dort natürlich Wakamatsu Filme gespielt werden, nicht zuletzt deshalb, weil das konservative Japan sich mittlerweile weigert, seine Filme zu zeigen. Dass der wirtschaftliche Erfolg dadurch eher beschränkt ist, stört ihn anfangs wenig, später setzt er zum Leidwesen der Cineasten voll auf die Programmierung von Pink Pictures, “Sex Sells” gilt dann wohl auch für freie Radikale. Das Prinzip von gleichzeitiger Unterstützung und Ausnützung wendet Wakamatsu hier genauso an wie bisher, besonders aber, als ein idealistischer junger Filmstudent sich anbietet, einen von Wakamatsu produzierten Film zu inszenieren. Sein Name ist Junichi Inoue.